Deutscher Bundestag genehmigt verfassungsändernde Gesetzgebung zur Erlaubnis neuer Schulden in Höhe von 500 Milliarden Euro für Infrastruktur und Klima
- EnergyChannel Deutschland
- 18. März
- 3 Min. Lesezeit
Von EnergyChannel Deutschland
Der Bundestag hat einen strategischen Schritt unternommen, indem er eine verfassungsändernde Gesetzgebung genehmigte, die es Deutschland ermöglicht, neue Schulden in Höhe von über 500 Milliarden Euro aufzunehmen. Ziel ist es, Investitionen in Verteidigung, Modernisierung der Infrastruktur und Umweltmaßnahmen zu finanzieren. Dieser bedeutende Fortschritt stellt eine wirksame Antwort auf zeitgenössische Herausforderungen wie den Klimawandel und die nationale Sicherheit dar.

Die Reform erlaubt es der Bundesregierung, mehr Freiraum zur Verschuldung zu gewinnen, indem bestimmte Ausgaben, wie beispielsweise Verteidigungsausgaben über 1% des BIP, nicht in die Berechnung der sogenannten „Schuldenbremse“ einfließen. Zudem wird die Einrichtung eines speziellen Fonds in Höhe von 500 Milliarden Euro für Infrastruktur- und Klimaprojekte nicht in diesem Schuldenlimit angerechnet. Bei der Abstimmung, bei der 513 der 733 Abgeordneten des Bundestages zustimmten und es keine Enthaltungen gab, wurde die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht und signalisierte eine erhebliche Unterstützung unter den Gesetzgebern.
Dieser Moment wurde als Beginn einer neuen Ära angesehen, insbesondere unter der Führung der neuen Koalitionsregierung unter Kanzler Friedrich Merz. Der Vorschlag, der von den konservativen Koalitionen CDU/CSU zusammen mit den Sozialdemokraten (SPD) unterstützt wurde, ist entscheidend für die Bewältigung einer breiten Palette von Herausforderungen, angefangen bei der Sicherheit bis hin zur wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie.
Lars Klingbeil, der SPD-Vorsitzende, bezeichnete die Genehmigung der Reform als „historische Entscheidung“ und betonte, dass sie einen „positiven Neuanfang“ für Deutschland und Europa darstellt. Der zukünftige Kanzler Friedrich Merz appellierte an die Dringlichkeit der Erneuerung der Infrastruktur und wies darauf hin, dass das Land mit einem jahrzehntelangen Defizit konfrontiert ist.
Der Text der Reform besagt, dass die mit der neuen Verschuldung erhaltenen Mittel in einen speziellen Fonds für Investitionen in Infrastruktur und zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 fließen dürfen. Damit Ausgaben als zusätzlich gelten, muss ein „angemessener“ Betrag in jedem regulären Jahreshaushalt für Investitionen bereitgestellt werden, wobei 10% des Haushalts für diesen Zweck vorgesehen sein müssen.
Die Möglichkeit, die Mittel über einen Zeitraum von zwölf Jahren zu verteilen, sieht vor, dass 100 Milliarden Euro direkt in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) fließen, das wichtigste Instrument der Regierung zur Förderung der Energiewende. Weitere Einzelheiten darüber, wie diese Investitionen umgesetzt werden, werden in künftigen Gesetzen diskutiert.
Umweltorganisationen wie Greenpeace Deutschland betonten das Potenzial des speziellen Fonds für den Klimaschutz in Deutschland und warnten davor, dass die neue Regierung die Schulden nicht für Projekte verwenden sollte, die die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verstärken, wie den Bau neuer Straßen.
Simone Peter, die Geschäftsführerin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE), begrüßte die Entscheidung als „starkes Zeichen für die politische Handlungsfähigkeit Deutschlands“ und ermöglichte zukünftige Ausgaben für Technologien zur Klimaschutz sowie zur Modernisierung der Energieinfrastruktur.
Die Unterstützung zwischen den Parteien CDU/CSU, SPD und den Grünen war entscheidend für die Genehmigung, wobei erwartet wurde, dass nur wenige Mitglieder von der Parteilinie abweichen würden. Die drei politischen Gruppen hatten 31 Stimmen mehr als nötig, um die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit im Bundestag zu erreichen, der seine letzte geplante Sitzung vor der neuen Legislaturperiode am 25. März hatte, in der die extreme Rechte eine Einflussnahme haben wird.
Jetzt muss der Vorschlag noch vom Bundesrat, dem Rat der Bundesländer Deutschlands, genehmigt werden, wobei eine Abstimmung für den 21. März angesetzt ist. Trotz der Herausforderungen, einen Konsens in einem gemischten politischen Umfeld zu erzielen, äußerten die Landesführer Vertrauen in die Möglichkeit, auch in diesem Abstimmungsschritt eine neue Zwei-Drittel-Mehrheit zu sichern.
Deutscher Bundestag genehmigt verfassungsändernde Gesetzgebung zur Erlaubnis neuer Schulden in Höhe von 500 Milliarden Euro für Infrastruktur und Klima
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